Daß die Kirche alles segnet, was sie unter die Finger bekommt, ist bekannt. Nun, vielleicht abgesehen von eingetragenen, homosexuellen Partnerschaften (Spiegel Online). Sogar die Tür des Hauses, in dem sich meine Mietwohnung befindet, wurde Anfang dieses Jahres, ohne mein Wissen, von rudimentär als Könige verkleideten Jugendlichen mit christlichen Segenszeichen bemalt. Neu ist, daß nun, zumindest in England, auch elektronische Geräte gesegnet (pro-medienmagazin) werden. Vikar David Porrett, der die Segnungen vornahm, begründet: „Mögen diese Telefone und Computer, Symbole moderner Kommunikation, uns erinnern an Gott, der mit uns kommuniziert. Amen.“ Er wünscht „Mögen unsere Worte milde, unsere E-Mails einfach und unsere Webseiten leichter zugänglich sein“. Vom pro-medienmagazin ernst genommen, hat zumindest die Tagesschau die innere Ironie dieser Segnung erkannt und zu einem Schlußlicht erkoren. Vielleicht ist im Schlußsatz des pro-medienmagazins doch auch etwas Ironie spürbar: „Wie die Nachrichtenagentur APN meldet, werde damit das umgesetzt was viele ‚E-Mail-Abhängige und Workaholics täglich innerlich ohnehin tun‘.“ In diesem Sinne – vielleicht sollte ich auch meinen eigenen Rechner und Monitor segnen lassen, um die Blasphemie fernzuhalten?